Modellfahrzeuge

Große Ehre: Modellhersteller Herpa hat zwei Fahrzeuge der Stadtfeuerwehr nachgebaut

 

Von Thomas Linsmeier - Chamer Zeitung 12.12.2018

Falls Damen unter unseren Lesern noch händeringend ein Weihnachtsgeschenk für ihren Liebsten suchen, könnten ihnen die nachfolgenden Zeilen eine Sorge nehmen. Insbesondere wenn der Betreffende Feuerwehrler ist oder Modellbahnen liebt. Denn: Der renommierte Modellhersteller Herpa hat pünktlich vor Weihnachten zwei Fahrzeuge der Feuerwehr Furth im Wald nachgebaut und auf den Mark gebracht.

„Eine große Ehre für uns“, betont Kommandant Christian Scheuer. Dabei handelt es sich um zwei Sonderfahrzeuge im Fuhrpark der FFW Stadt Furth im Wald. Zum einen ist es der Rüstwagen RW3 sowie der nagelneue Wechsellader mit dem Abrollbehälter „Umwelt“, mit dem die Further im Auftrag des Landkreises Cham bei Gefahrguteinsätzen ausrücken. Beide Miniaturfahrzeuge sind im Maßstab 1: 87 erhältlich und überraschend detailliert. Wie es dazu kam?

Große Detailtreue

„Die Firma Herpa sucht immer nach Exoten, die sie Sammlern und Modellbauern anbieten können“, erklärt Scheuer. Eines Tages zeigte das Unternehmen Interesse am Further Rüstwagen vom Typ RW3. Hierbei handelt es sich um ein Fahrzeug, das bei technischen Hilfeleistungen – insbesondere Unfällen – zum Einsatz kommt und das die Grenzstädter vor rund 20 Jahren von der Berufsfeuerwehr München gebraucht gekauft hatten. „Das ist der Letzte seiner Art“, so Scheuer.

Der Ziegler-Aufbau auf einem Magirus-Fahrgestell im Further Design gefiel den Herpa-Modellbauern so gut, dass sie nicht nur die ursprüngliche Münchner Variante, die es dort damals neunmal gab, sondern auch explizit das Grenzstadt-Modell in ihre Reihen aufnahmen. Dieses erschien erstmals im Katalog September/Oktober 2018 des Herstellers. Bei Gesprächen mit Herpa weckte der Further Kommandant bei den Modellbauern noch Interesse auf ein anderes Fahrzeug in seinem Fuhrpark: den neuen Wechsellader mit dem Abrollbehälter „Umwelt“.

Scheuer: „Der ist eine absolute Besonderheit, da es noch keinen Abrollbehälter in dieser Form auf einem Volvo-Fahrgestell gibt.“ Folglich war die Entscheidung, auch davon ein Modell auf den Markt zu bringen, schnell gefallen.Die Further Feuerwehr versorgte Herpa mit Fotos und Daten der beiden Fahrzeuge, und dessen Modellbauer schufen Miniaturausgaben der beiden Sonderfahrzeuge. Was herausgekommen ist, kann sich ohne Zweifel sehen lassen. „Herpa zeichnet sich durch große Detailtreue aus. So wurde bis auf das Further Stadtwappen an den Fahrzeugtüren – das war einfach nicht mehr darstellbar – alles genauso gestaltet, wie es in der Realität ist“, betont der Grenzstadt-Kommandant.

Eine finanzielle Beteiligung der Grenzstadt-Wehr an den verkauften Modellen gibt es jedoch nicht.


Novum im Landkreis

Für Scheuer zählt vielmehr die große Ehre, zumal in den Katalogbeschreibungen zu den beiden Feuerwehr-Fahrzeugen explizit von der „Feuerwehr Furth im Wald nahe der Grenze zu Tschechien“ die Rede ist. Und zudem schaffen neben den Berufsfeuerwehren nur ganz wenige kleinere Wehren die Aufnahme ins Herpa-Sortiment. „Ich zumindest weiß keine weitere im Landkreis Cham“, sagt der Kommandant, der selbst gerne Miniatur-Feuerwehr-Fahrzeuge in der Hand hält.

Rund hundert Stück umfasst seine eigene Sammlung, in der sich natürlich auch die beiden Further Modelle finden. So ist die Stadtfeuerwehr künftig auch in Miniaturwelten als „Helfer in der Not“ unterwegs – und das nicht nur bayern-, sondern weltweit.

Info Herpa. Die Firma „Herpa Miniaturmodelle“ mit Sitz in Dietenhofen bei Nürnberg ist einer der größten und ältesten Produzenten von maßstäblichen Automobil- und Flugzeugmodellen. Das Unternehmen ist Weltführer bei Modellfliegern im Standard 1:500. Wer Interesse an einem Further Mini-FFW-Wagen hat (Stückpreis: 29,95 Euro), wird im Internet fündig unter der Adresse: http://www.herpa.de Dann Suchbegriff „Furth im Wald“ eingeben.